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In Westfalen-Lippe hat die Ärztekammer die Koordination ärztlicher Peer Reviews übernommen. Dabei konzentrieren sich die Reviews zunächst auf den intensivmedizinischen Bereich.
Der Vorstand der Ärztekammer hat dazu beschlossen, den von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) empfohlenen Verfahrensrahmen zu nutzen. Das Ressort Qualitätssicherung der ÄKWL übernimmt die Organisation der Peer Reviews im Rahmen der Ausbildung. Interessenten bezüglich der theoretischen Peer-Review-Schulungen können sich an die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL wenden.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu anderen Verfahren ist der "Augenhöhe"-Ansatz. Die Peers agieren im Sinne der wörtlichen Übersetzung als Gleichrangige.
Als Peer Reviewer kommen erfahrene Intensivmediziner und Fachpflegekräfte in Frage. Peer-Review-Teams setzen sich in der Regel multiprofessionell zusammen. Voraussetzungen für die Arbeit als ärztlicher Peer in der Rolle des Reviewers sind langjährige klinische Tätigkeit in der Intensivmedizin, der erfolgreiche Abschluss der oben beschriebenen Schulung und die Teilnahme an zwei "Schulungs-Reviews".
Ein Peer Review beginnt mit der Kontaktaufnahme zur Ärztekammer: Das Ressort Qualitätssicherung der Kammer organisiert dann die Begehung. Dazu gehören die Zusammenstellung eines Review-Teams, die Terminplanung und die Information der Beteiligten über Abläufe und wesentliche Aspekte von Vertraulichkeit und Datenschutz.
Zur Vorbereitung eines Review-Tages füllen die Verantwortlichen der besuchten Intensiveinrichtung zunächst einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung aus. Die Inhalte dieses Bogens werden im Review mit den Feststellungen der Peers abgeglichen. Aus Differenzen zwischen den beiden Einschätzungen erwachsen erste Themen für den kollegialen Dialog.
Fremdbewertung und Erkenntnisse aus der bettseitigen Begehung fließen in das Abschlussgespräch ein, bei dem das Peer-Review-Team der besuchten Abteilung Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) benennt. Das Abschlussgespräch bietet Gelegenheit, in vertrauensvoller Atmosphäre Verbesserungspotenziale zu identifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten.
Die Ergebnisse des Reviews werden vom Teamleiter in einem Bericht zusammengefasst und der besuchten Intensiveinrichtung zur Verfügung gestellt.
Peer Review: Qualitätssicherung auf Augenhöhe
[Quelle: Westfälisches Ärzteblatt 09/2016, Seite 16]
Auskunft zum Peer-Review-Verfahren gibt
der Leiter des Ressorts QS:
Dr. Hans-Joachim Bücker-Nott
E-Mail: buecker-nott@aekwl.de
Tel.: 0251 929-2600
Auskunft zu Peer-Review-Schulungen gibt
die Leiterin des Ressorts Fortbildung:
Elisabeth Borg
E-Mail: borg@aekwl.de
Tel.: 0251 929-2200
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